Schreib- und Zählapparatur für Kontakt Anemometer Firma Fuess

Chronograph mit 1 Schreibarm

Die Schreibtrommel fehlt leider. Sie hat einen Durchmesser von 93,3 und eine Höhe von 140mm.

Eigentümer war die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft (NDW) also die Vorgängerorganisation der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft wurde 1920 auf Anregung von Fritz Haber und Friedrich Schmidt-Ott gegründet. 1929 ging sie in der Deutschen Forschungsgemeinschaft auf.


Die Schreibtrommel dreht sich bei normaler Ausführung in jeder Stunde einmal herum. Während der Schreibarm in 24 Stunden von der höchsten Stellung bis zur niedrigsten sinkt. Die Kontaktmarken werden dadurch auf einer Schraubenlinie von etwa 4 mm Ganghöhe aufgetragen. Der Papiervorschub beträgt rund 5mm/min, sodass bei gutem Schreibzustand der Feder noch Zeitunterschiede von 10 Sekunden wahrgenommen werden können.
Zum Betrieb von Gleich- oder Wechselstrom verwendbar. Der Spulenwiderstand beträgt 23 Ohm, der Strombedarf 0,15 Amp., Sodas bei kurzen Leitungen eine Spannung von 4 Volt bei Gleichstrom und 6 Volt bei Wechselstrom erforderlich ist. Für je 20 Ohm Leitungswiderstand ist die Spannung um 3 Volt zu erhöhen.

 

Hersteller:
R. Fuess
Typ

Chronograph

Baujahr:
vor 1929
Höhe [mm]:
230
Breite [mm]:
230
Durchmesser Schutzring[mm]:
Messbereich:
Gewicht [kg]:
Besonderheiten

Auszug als Herstellerbeschreibung:

Zur praktischen Aufzeichnung der Luftgeschwindigkeiten bei Kontaktanemometern durch nach bestimmten Zeitabschnitten (nach ca. 1 oder 10 Minuten) erfolgende Stromschlüsse wendet die Firma R. Fueß das Instrument, den Chronographen oder Zeitschreiber, an, dessen Schaubild iedergibt. Die Wirkungsweise desselben ist folgende:
Auf der Grundplatte ist eine Metallsäule befestigt, die als oberes Stützlager für die mit einem sägeschnittartigen Gewinde versehene Spindel dient. Über die Schraubenspindel ist eine mit dem Träger verbundene Muffe geschoben, die wiederum ihrerseits zwischen zwei kleinen Stützen eine in die Gewindegänge passende Sperrklinke aufnimmt. Der Träger dient zur Aufnahme des Schreibsystems. Ein kleiner Elektromagnet, an dessen Anker die Schreibsender befestigt ist, und deren Bewegung nach unten durch den Eisenkern des Magneten, nach oben durch die Anschlagschraube begrenzt wird, bildet mit zwei Polklemmen die elektrische Ausrüstung des Instrumentes. Ein sitzender und in die Nut greifender Stift verhindert ein seitliches Drehen des Trägers. Die zur Aufnahme des Papiers dienende Trommel wird von einem Uhrwerk getrieben, das sich im Innern der Trommel befindet. Das am Boden der Trommel beteiligte Zahnrad  steht im Eingriff mit dem an der Schraubenspindel sitzenden Zahnrad, so dass die Schraubenspindel an den Umdrehungen der Uhrtrommel teilnehmen muß. Das Uebersetzungsverhältnis zwischen T und R und die Ganghöhe der Spindel sind so gewählt, daß eine Umdrehung der Trommel ein Niedersinken der Schreibsender um 4 mm zur Folge hat. Die Uhr macht pro Stunde eine volle Umdrehung; die Höhe der Trommel reicht für 24 Stunden aus. Nach Verlauf dieser Zeit wird ein neues Blatt Papier aufgespannt, und die Schreibsender durch Anheben des Trägers in ihre Anfangsstellung gebracht, ohne daß man genötigt ist, Schrauben oder dergleichen zu lösen. Ebenso kann man auch die Schreibsender an jede andere Stelle der Uhrtrommel bringen. Zum Abheben der Schreibsender von der Papierfläche dient der Winkelhebel. In der abgebildeten Form ist der Apparat mit einem Elektromagneten ausgerüstet; für besondere Fälle kann er mit einem zweiten Elektromagneten versehen werden. Da jede durch Spannbügel bewirkte Beteiligung des Papiers wegen der mehrmaligen Umdrehung der Trommel nicht verwendbar ist, so müssen die Papierblätter aufgeklebt werden, dieses geschieht dadurch, daß der gummierte Rand des Papiers angefeuchtet und über das andere Ende gelegt wird. Zwei Spitzen in der Trommel verhindern das Rutschen des Papiers. Eine in der Trommelwand vorgesehene Nut erleichtert das Ablösen des Papiers. Der Papierstreifen ist ein auf dem Chronographen erhaltenes Schaubild, welches in den Punktabständen auf den Querlinien ein Bild der Geschwindigkeitsänderungen ergibt.